Bodengrund

Als Bodengrund wurden 500 kg feiner Sand eingebracht (Sieblinie kleiner 0,2 mm) und 100 kg Lehm mit puderartiger Konsistenz, beides aus dem Baustoffhandel. Der Lehm wurde im bepflanzten Bereich als langfristige Mineralversorgung im Verhältnis 1:1 mit Sand gemischt und dann mit ca. 5 cm reinem Sand überdeckt. Je nach Bedarf wird in diesem Bereich mit meinen selbst gefertigten Düngerkugeln zusätzlich gedüngt. Im Vordergrund, dem Buddelbereich der Fische, kommt nur der unvermischte Sand zum Einsatz.

Die Schichtdicke beträgt 4-5 cm im Vordergrund, im durch Terrassen gestalteten Pflanzbereich bis zu 20 cm. Ansonsten sind keine Hügel oder ansteigende Flächen vorgesehen. Sobald Welse in einem Aquarium sind, wird ohnehin jede Sandfläche gründlich eingeebnet.

Beim Lehm habe ich darauf geachtet, dass er einen relativ hohen Eisen-Gehalt aufweist, erkennbar an einem leicht rötlichen Farbton.

Sowohl beim Sand als auch beim Lehm handelt es sich um unbehandelte, kalkfreie Produkte.

Sand und Lehm vor dem Einbringen
Sand und Lehm vor dem Einbringen

Die Vorzüge von Sand für gründelnde Fische bedürfen keiner weiteren Erwähnung. Sollte man meinen. Leider ist es nicht so. Wer allerdings einmal beobachtet hat, wie ein größerer Trupp Corydoras auf der Futtersuche mit dem Kopf bis zu den Kiemendeckeln im Sand den Bodengrund unermüdlich durchpflügt, der weiß, was richtig ist. Auch habe ich in Sandboden noch nie Fäulnisherde gehabt. Bei Kies mit Korngrößen ab 3-4 mm ist mir das dagegen schon passiert.

Auf den Einsatz eines Bodenfluters wird verzichtet. Der gewählte Sand ist dafür einfach zu fein. Außerdem habe ich in der Vergangenheit keine wirklich überzeugenden Vorteile bezüglich Pflanzenwuchs oder Wasserwerte beobachten können. Das muss natürlich nicht allgemeingültig sein.

Eigenschaften

Der feine Sand wird von vielen Fischen bei der Nahrungsaufnahme in geringen Mengen mit geschluckt. Vor allem bei Welsen und Barschen ist das zu beobachten. Seit Längerem wird dieser Umstand als positiv für die Verdauung angesehen. Manche Autoren vertreten weiterhin die Ansicht, dass der Sand im Verdauungstrakt dem Fisch beim Ausscheiden von Parasiten hilft. Ähnlich soll es sich verhalten, wenn Sand beim Gründeln nach seinem Weg durch die Kiemen wieder ausgestoßen wird. Ich weiß nicht, ob das stimmt, aber allein diese vage Möglichkeit ist für mich ein weiteres Argument für Sand.

Der fertig eingebrachte Bodengrund
Der fertig eingebrachte Bodengrund

Der Nachteil des gewählten Bodengrundes ist die extrem starke Trübung bei der Erstbefüllung. Es dauerte fast zwei Wochen bis das Wasser wieder größtenteils klar war. Das liegt bestimmt auch daran, dass ich auf das Auswaschen verzichtet habe. Wer weiß, wie lange ich für diese Menge gebraucht hätte.

Das Ganze wiederholte sich in nicht ganz so heftiger Form mit dem Einsetzen der ersten Fische. Die Buddelaktivitäten der Welse sorgten erneut für eine deutliche Eintrübung.

In der Literatur wird häufig aufgeführt, dass organische Abfallstoffe nicht in den Sand eindringen können, da dieser zu fein ist. Das ist nur zum Teil richtig. Zwar bleiben organische Partikel ohne Fremdeinwirkung tatsächlich auf der Oberfläche liegen, werden aber durch buddelnde Fische sehr wohl untergemischt. Hier empfehlen sich Turmdeckelschnecken, die allen organischen Partikeln im Sand nachspüren und diese verzehren. Was die Hinterlassenschaften der Schnecken anbelangt, so sind diese unbedenklich.

Interessanterweise bildet sich in meinem Aquarium kein Mulm, der im Sand verschwinden könnte. Die Abbauleistung des Aquariums ist dafür offensichtlich zu hoch. Daher habe ich bislang darauf verzichtet, den Bodengrund abzusaugen.

 

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