CO2-Versorgung

Zur CO2-Versorgung stehen zwei im Wechsel betriebene 10 kg-Flaschen im Keller. Selbstverständlich muss dabei die richtige Dosierung beachtet werden. Die Geschwindigkeit der Zuleitung kann mit einem selbst gebauten XXL-Blasenzähler beobachtet werden. Die vom pH-Wert abhängige Regelung erledigt der Profilux über ein Magnetventil.

Die beiden 10 kg CO<sub>2</sub>-Flaschen mit selbst gebautem XXL-Blasenzähler
Die beiden 10 kg CO2-Flaschen mit selbst gebautem XXL-Blasenzähler

Das Becken benötigt zwischen 45 und 50 Gramm CO2 pro Tag. Die 10 kg-Flasche hält also ungefähr sieben Monate. Zum Glück komme ich recht preisgünstig an Nachschub. Vor der Renovierung war der Verbrauch mehr als doppelt so hoch. Das kam, weil das CO2 den Beton der Aufbauten auflöste.

Die Zuleitung des CO2 erfolgt in das Ansaugrohr des linken Patronenfilters. Die Pumpe sorgt unter leisem Zischen für eine Zerkleinerung in kleinste Bläschen. Der Weg durch die PVC-Rohre, den UVC-Klärer und den Wärmetauscher zurück ins Becken ist lang. Lang genug, um diese Bläschen vollständig aufzulösen. So spare ich mir einen CO2-Reaktor.

Überwachung

Um eine Überdosierung zu vermeiden, wird üblicherweise die Karbonathärte bestimmt. Dann wird der für die gewünschte CO2-Konzentration resultierende pH-Wert eingestellt. Das funktioniert gut bei mittleren und sehr gut bei hohen Karbonathärten.

Bei sehr niedrigen Karbonathärten kann durch biochemische Effekte der pH-Wert deutlich abgesenkt werden. Zu den Verursachern zählen dabei vor allem die Stoffwechselprodukte von Fischen, Schnecken und Bakterien. In deutlicher Form sind es auch sich anreichernde Huminsäuren und Tannine. Frisch eingebrachtes Moorkienholz und vor allem Torf sind dafür bekannt. Das alles hat zur Folge, dass der gewünschte CO2-Gehalt erst bei einem merklich tieferen pH-Wert erreicht wird. Anders ausgedrückt: trotz niedrigem pH-Wert ist möglicherweise fast kein CO2 gelöst.

Deshalb empfiehlt sich der Einsatz eines CO2-Dauertests. Nur so kann man die gewünschte CO2-Konzentration in Anwesenheit anderer, saurer Inhaltsstoffe sicher einzustellen. Sinnigerweise mit dem Farbplateau bei der gewünschten CO2-Konzentration. So halte ich die CO2-Konzentration bei maximal 20 mg/l. Der Profilux dient genau genommen “nur” als zusätzliche Absicherung.

Für den CO2-Dauertest habe ich einen handelsüblichen Drop-Checker modifiziert. Anstelle eines Saugnapfes habe ich mit Aquariensilikon einen zurechtgebogenen Streifen Aluminiumblech am Glaskörper befestigt. Mit diesem Streifen lässt sich der Dauertest leicht und trotzdem absturzsicher am Patronenfilter einhängen. Zur besseren Erkennbarkeit der Indikatorfärbung habe ich die hintere Außenseite der Reaktionskugel mit Modellbaufarbe Weiß bepinselt. Ein Klecks weißes Silikon funktioniert mindestens genauso gut.

Weiteres

Seit Dezember 2014 experimentierte ich mit einer von mir modifizierten pH-Elektrode. Damit ist es möglich, den CO2-Controller direkt die echte CO2-Konzentration messen zu lassen. Der pH-Wert des Aquarienwassers spielt dann keine Rolle mehr und wird auch zur Messung nicht benötigt. Auch bei Änderungen der Karbonathärte ist keine Anpassung des Regelpunktes erforderlich. Aufgrund der Beobachtungen und Überlegungen, die sich im Testbetrieb mit dem ersten Prototyp ergaben, habe ich eine weitere Variante erstellt. Seit Anfang April 2015 wird diese unter strenger Beaufsichtigung in diesem Becken betrieben.

Seitdem ist es nicht mehr notwendig eine Anpassung der CO2-Regelung vorzunehmen. Auch nicht bei den durch die Jahreszeitensimulation bedingten Änderungen der Wasserwerte. Die CO2-Konzentration wird völlig unabhängig von den äußeren Bedingungen konstant gehalten. Außerdem übernimmt das Elektrodenkonstrukt gleichzeitig die Funktion des CO2-Dauertests noch mit. Den ursprünglichen Dauertest habe ich aus Nostalgiegründen trotzdem vorerst im Becken belassen.

Tipp:

Durch eine undichte Verschraubung zwischen Gasflasche und Druckregler ist schon manchem Aquarianer eine komplette Gasfüllung verloren gegangen. Das ist doppelt ärgerlich, weil es nicht nur zusätzlich Geld kostet, sondern man sich auch erneut auf den Weg zum Befüllen begeben muss.

Daher sollte man unbedingt für jede neu befüllte Gasflasche auch einen neuen Dichtungsring verwenden. Die Dinger gibts für wenige Cent in jedem Baumarkt der auch Gasflaschen führt. Unmittelbar nach dem Anschluss der neuen Gasflasche ist auch ein Dichtheitstest der Verschraubung durchzuführen. Das funktioniert so:
– Das Magnetventil ausschalten (Stecker raus)
– Das Flaschenventil kurz aufdrehen, dann wieder vollständig schließen
– Das Hochdruckmanometer des Druckreglers zeigt  jetzt den Flaschendruck an
– Eine Nacht drüber schlafen
– Wenn am nächsten Morgen immer noch der volle Druck angezeigt wird, ist alles dicht

Bei dieser Methode ist das Aquarium zwar eine Nacht ohne CO2-Versorgung, aber das stellt kein Problem dar. Sollte die Schraubverbindung undicht sein, verliert man nur die vernachlässigbar kleine Gasmenge, die sich im Druckregler befindet. Ein, wie ich finde, akzeptabler Preis um eine Undichtigkeit zu erkennen.

 

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