Düngerkugeln

Themen

1. Allgemein
2. Einkaufsliste
3. Herstellung
4. Anwendung
5. Haltbarkeit
6. Hinweis
7. Bilder

1. Allgemein

Weil es so schön bequem ist, wird die Zugabe von Flüssigdünger am häufigsten genutzt. Leider mit dem Nachteil, dass bei jedem Wasserwechsel auch ein Teil des noch nicht von den Pflanzen aufgenommenen Düngers verloren geht.

Dagegen ist die direkte Düngung einzelner Pflanzen oder Pflanzengruppen mit Düngerkugeln deutlich weniger verlustbehaftet. Selbstverständlich klappt das nur, wenn die Pflanzen ihre Nährstoffe auch tatsächlich über die Wurzeln aufnehmen. Hauptsächlich sind das Sumpfpflanzen, wie Echinodoren, Cryptocorynen, aber auch Alternanthera oder Microsorium. Im Zweifelsfall einfach vorher informieren, ob die betreffende Pflanze auch emers wächst.

Wenn man diese Düngerkugeln nicht käuflich erwerben will, kann man sie mit etwas Eigeninitiative selbst herstellen. Dann erhält man als Belohnung einen konkurrenzlos niedrigen Stückpreis.

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2. Einkaufsliste

Es wird dazu Folgendes benötigt:

  • Töpferton aus dem Bastel-Laden
  • Blaukorndünger aus dem Garten-Center
  • Fetrilon 13% Pulver, ebenfalls aus dem Garten-Center

Blaukorn ist ein typischer NPK-lastiger Volldünger, sozusagen der mineralische Rundumschlag.
Fetrilon 13% ist mit Ethylendiamintetraacetat (EDTA) chelatisiertes Eisen-II (Fe2+).

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3. Herstellung
  1. Der Ton wird in kleine Stückchen aufgeteilt. Etwas größer als die Würfel für ein Würfelspiel.
  2. Mit dem hinteren Ende eines angefeuchteten Bleistifts wird dann eine Vertiefung in die Tonstückchen gedrückt.
  3. In die Vertiefung kommen 2-3 Körner Blaukorndünger.
  4. Noch eine Messerspitze Fetrilon 13% oben drauf geben.
  5. Die Vertiefung durch gleichmäßiges Zusammendrücken des oberen Randes schließen, so dass die Inhaltsstoffe vollständig von Ton umschlossen sind.
  6. Dann die Tonstückchen mit der Hand kugelförmig rollen.
  7. Die fertigen Düngerkugeln kann man schließlich wahlweise an der Luft trocknen lassen, oder für Eilige im Backofen bei maximal 200°C.

Oberhalb von etwa 240°C beginnt sich das EDTA zu zersetzen, das Eisen wäre dann nicht mehr maskiert. Wenn dieser Fall eintritt, erfolgt sehr schnell eine Ausfällung als Eisenphosphat. Weil sich dieses im Boden oder im Filter ansammelt, nützt es nur noch wenig. Genau davor soll der Chelat das Eisen eigentlich schützen.

Ein richtiges „Brennen“ des Tons scheidet ebenfalls aus. Denn es würde später die Diffusion der Inhaltsstoffe nach draußen behindern.

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4. Anwendung

Zur Verwendung sollte man die Düngerkugeln immer möglichst nah am Wurzelwerk und immer vollständig in den Bodengrund stecken. Wenn sie einfach nur ins Wasser gelegt werden, zerfallen sie nach einer Weile und geben die Inhaltsstoffe ungerichtet frei. Selbstverständlich verwende ich die Düngerkugeln auch in meinen Aquarien.

Bis eine sichtbare Veränderung im Pflanzenwuchs eintritt, vergeht normalerweise mindestens eine Woche. Nachdüngen ist meist erst nach mehreren Monaten notwendig. Falls die Pflanzen mit diesen Mineralbomben nicht besser wachsen, sind Licht und Wasserwerte zu überprüfen.

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5. Haltbarkeit

Die fertigen Düngerkugeln halten sich bei trockener Lagerung jahrelang. Ist auch zu erwarten, da weder der Ton, noch die Mineralsalze, altern oder von Bakterien gefressen werden. Denn theoretisch wird die Haltbarkeit lediglich durch das EDTA begrenzt. Weil dieses aber lichtgeschützt im Ton eingeschlossen ist, braucht man sich zu diesem Thema keine Gedanken zu machen. Das ist der Grund, warum ich die Kugeln nur recht selten fabriziere, dann aber gleich in großen Mengen. Für einen Vorrat von rund 250 Kugeln beträgt der Arbeitsaufwand etwa 2-3 Stunden. Denn dann hat man auch bei großen Aquarien einen ausreichenden Vorrat.

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6. Hinweis

Die Idee der beschriebenen Düngerkugeln stammt nicht ursprünglich von mir! Diese Art der Wurzeldüngung ist bereits seit mehreren Jahrzehnten gebräuchlich. Ich habe lediglich eine mögliche Art der Herstellung dokumentiert.

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7. Bilder
  • Die Ausgangsstoffe
    Die Ausgangsstoffe

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Für Anregungen und inhaltliche Wünsche zu diesem Text bin ich dankbar.
Ich habe versucht, die Zusammenhänge allgemeinverständlich zu formulieren.
Falls dennoch Klärungsbedarf besteht, werde ich dem gerne nachkommen.

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