Jahreszeitensimulation

Wozu soll man die Jahreszeiten simulieren? Weil jeder Aquarianer den Wunsch hegt, seinen Fischen ein besonders “naturnahes” Dasein zu ermöglichen. Dabei denkt man in erster Linie an das Leben verlängernde Maßnahmen. Weniger an Fressfeinde, Unwetter oder gar die Zerstörung des Lebensraums. Das geht mir natürlich ganz genauso. Deshalb habe ich versucht mit dem Aquarium ein kleines Stück “Natur light” zu bauen. Aus diesem Grund habe ich mich auf Ereignisse konzentriert, die in ihren Auswirkungen keine Gefahr für die Insassen darstellen.

Zentrales Element ist hier der Profilux mit seinen Möglichkeiten. Mit diesem Gerät lassen sich frei programmierbare Lichteffekte erzielen.

Helligkeit und Dauer der saisonalen Beleuchtung
Helligkeit und Dauer der saisonalen Beleuchtung

Seit der Firmware 6.27 für den Profilux und der Control Center Version V1.0.8.4 ist zusätzlich die Funktion “Saisonale Beleuchtung” verfügbar. Damit lassen sich die Kurven der Dimmung und die Dauer der Beleuchtung gemäß jahreszeitlicher Abläufe wiedergeben. So ist ein großer Teil der Einstellungen für die Beleuchtung bereits erledigt. Das beinhaltet Morgen- und Abenddämmerung, Tagesbeleuchtung sowie Abfolgen der Mondphasen. Diese saisonale Beleuchtung wird einmal für das ganze Jahr erstellt.

Vorgehensweise

Je nach Jahreszeit gibt es zusätzlich zufällige Ereignisse wie darüber ziehende Wolken und Gewitter mit Blitzen und Donner. Für die Dauer eines Gewitters wird über eine Pumpe und mehrere Sprinkler ein Regenereignis vorgetäuscht. Zeitgleich läuft der Osmosefilter, um ein Hinzukommen von Regenwasser anzudeuten. Außerdem hat jede Jahreszeit ihre spezifischen Wasserwerte, im wesentlichen Temperatur und den über die Leitfähigkeit gesteuerten Härtegrad.

Alle diese Voreinstellungen ergeben in der Summe die aktuellen Lebensbedingungen im Aquarium: Wärme, Helligkeit, Länge des Tages und Wasserchemie.

Dimmkurven für Trocken- und Regenzeit
Dimmkurven für Trocken- und Regenzeit

Diese Einstellungen des Profilux lassen sich am PC sichern und bei Bedarf wieder zurück kopieren. Ich musste also nur einmal die verschiedenen Szenarien erstellen, die den anvisierten Jahreszeiten entsprechen. Diese Szenarien wurden dann unter verschiedenen Namen abgespeichert. Jetzt genügt ein einfacher Kopiervorgang, um die Jahreszeit zu ändern. Eine Sache von wenigen Sekunden, wenn ich ohnehin gerade am PC sitze.

Trockenzeit:

Die Dauer der Beleuchtung beträgt 13 Stunden. Es gibt nur wenige Wolken, so gut wie kein Niederschlag. Deshalb ist die Temperatur des Wassers jetzt am höchsten. Die Leitfähigkeit des Wassers steigt bedingt durch die Verdunstung an. Da jetzt die Karbonathärte etwas höher ist, müsste eigentlich der pH-Wert für die CO2-Dosierung entsprechend erhöht werden. Damit die CO2-Konzentration nicht über 20 mg/l steigt. Dank meiner modifizierten pH-Elektrode passiert das von ganz alleine. Die Dauer der Trockenzeit beträgt etwa einen Monat.

Regenzeit:

Die Dauer der Beleuchtung beträgt 11 Stunden mit sehr vielen Wolken, mehrmals täglich Niederschlag, oft als Gewitter. Der Ablauf eines Gewitters wurde in einem Video festgehalten. Durch die Niederschläge sinken Temperatur und Leitfähigkeit des Wassers. Wegen der reduzierten Karbonathärte müsste jetzt auch wieder der Sollwert für die CO2-Dosierung gesenkt werden. Auch hier erledigt das die modifizierte pH-Elektrode. Die Dauer der Regenzeit beträgt ebenfalls etwa einen Monat.

Übergangszeiten:

Um den Zeitraum zwischen Regen- und Trockenzeit zu überbrücken, gibt es drei Zwischenstufen mit entsprechend angepassten Sollwerten. Je nach Art der Zwischenstufe variieren die Temperatur, die Leitfähigkeit und der pH-Wert. Gleiches gilt für Wolken, Regen und Gewitter.

Ich verwende folgende Szenarien, die der Reihe nach abgearbeitet werden:

Trocken (1 Monat)
Halbtrocken (1 Monat)
Zwischenzeit (3 Monate)
Halbregen (1 Monat)
Regen (1 Monat)

Die Laufzeiten für einen kompletten Jahreszyklus addieren sich natürlich auf 12 Monate. Selbstverständlich passiert es leicht, dass man mal das “Umschalten” auf das nächste Szenarium vergisst. Hier hilft die Erinnerungsfunktion des Profilux, weil er so immer rechtzeitig zum bevorstehenden Wechsel auf sich aufmerksam macht.

Ideal wäre es, wenn der Profilux auch noch die anderen Parameter (Temperatur, Leitfähigkeit, Wolken, Gewitterhäufigkeit…) als saisonale Änderungen anbieten würde. Dann könnte ich mir das “Umschalten” sparen und die Übergänge wären quasi stufenlos.

 

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