Gästebuch
erstmal ein Lob an Wolfgang. Sehr sachliche und m.E. auch für Laien, verständliche Erklärung in allen Bereichen. Und jetzt muss ich als alter Klugscheißer doch wieder meinen Senf zum Wasserwechsel dazugeben. Ich bin mittlerweile fast 45 Jahre alt und habe mit meinem 8. Lebensjahr mit der Aquaristik angefangen. Damals als absoluter Nobody, drei Kardinalfische in einer ehemals 5 Liter Eispackung gehalten. Ich schäme mich heute noch dafür. Dazu noch irgendwelche, auf dem Waldweg liegende, Zweige (weiß heute nicht mehr welche es waren) in den Behälter gegeben. Danach alle paar Tage etwas Leitungswasser nachgefüllt. Gefüttert wurde nur mit Flockenfutter (ich glaube sehr sparsam) und oh Wunder, die Fische haben mehrere Monate überlebt, bis ich dann von meinen Eltern das erste richtige Aquarium (54 Liter) bekommen habe. Vorher habe ich noch mehrere für Kinder gut verständliche Aquaristik Lektüren gelesen. Für dieses Becken habe ich damals m.W. "gebrauchten Sand/Kiesgemisch, von meinem Nachbarn bekommen, weil er das nicht mehr benötigte. Innenfilter und Jäger Heizstab kam neu dazu. Die Kardinalfische sollten es ja nicht zu kalt haben. Ich weiß jetzt nicht mehr genau, wie der Besatz danach ausgesehen hat, aber Antennenwelse (die halten nahezu aller Temperaturbereiche aus), waren sicher dabei. Seit dieser Zeit habe ich immer mehr und weitere Aquarien geholt. Zwischendurch auch eine Zeitlang nur Salzwasser. Aktuell habe ich 3 Aquarien (das größte 200×65×50) mit 650 Liter. Ich habe tatsächlich nie einen Wasserwechsel gemacht, nur verdunstetes Leitungswasser nachgefüllt. Beim Salzwasseraquarium natürlich Osmosewasser. Genauso ist es erfahrungsgemäß möglich, ein Salzwasseraquarium ohne Zubehör zu betreiben (aber schwieriger). Genauso habe ich teilweise die Aquarien komplett gereinigt (auch neues Filternaterial) und anschließend den Besatz gleich in das neueingerichtete Becken gegeben. Jedoch habe ich immer etwa mindestens 10 Prozent des Altwassers mit rein gegeben. Ihr werdet es mir nicht glauben, aber ich habe beim Süßwasseraquarium noch nie irgendeinen Wert gemessen. Beim Salzwasser nur Anfangs einige Werte, jedoch halte ich es heute für ausreichend den Salzgehalt einmal vernünftig einzustellen und regelmäßig mit Osmosewasser, das verdunstete Wasser aufzufüllen. Der Salzgehalt bleibt immer gleich. D.h. wenn Wasser verdunstet, steigt der Salzgehalt minimal an, dann wird es wieder Zeit, Wasser aufzufüllen, um auf den Ausganswert zu kommen. Mittlerweile mache ich aber eie schon erwähnt, nur Süßwasser. Dabei habe ich viel selbst beschafftes und gemachtes Aquascape. Ich verwende zum Beispiel Äste von verschiedenen Sträuchern oder Bäumen (Hartholz oder Haselnuss eigenen sich seht gut) Dabei lasse ich die Äste entweder mehrere Woche in der Regentonne, oder ich koche diese ca. 30 Minuten aus. Anschließend beklebe ich die Äste mit für Aquarien geeigneten Sekundenkleber mit verschieden Moosarten (Javamoos, aufgerollte Mooskugel....). Was Hin und wieder nach einiger Zeit im Aquarium passiert, ist dass sich ein weißer milchiger Saum, auf den Ästen befindet. Dabei handelt es sich auch um Bakterien. Sieht aber nicht schön aus. Man kann es entweder von Hand entfernen oder man wartet,bis das die Schnecken und Garnelen dankbar machen. Eine "Einlaufphase" für ein Aquarium muss nicht immer sehr lange sein, wenn man es richtig macht. Beim Salzwasser sollte man nach der Ersteinrichtung (Sand und Lebengestein) nur warten, bis der Salzgehalt richtig eingestellt ist. Je nachdem, ob man mit Filter, Abschäumer oder auch mit beidem arbeitet, warten, bis das Wasser klar ist. (Aktivkohle,richtig angewendet hilft, wie auch beim Süßwasser - dazu Aktivkohle am besten in einen feinen Damenstrumpf und zubinden. Anschließend in eine Tasse mit heißen oder noch fast kochenden Wasser geben. Man hört ein deutliches zischen. Jetzt kann es im Filter oder einfach so im Aquarium platziert werden. Nach ca. 2 bis 4 Wochen ist die Wirkung der Aufnahme v. Schadstoffen/Schwermetallen, kaum mehr geheben und man kann die Kohle wegwerfen. Das ganze kann man alle paar Monate machen. Alternativ funktioniert auch Zeolith. Anschließend Korallen und Fischbesatz gleichzeitig rein, die brauchen sich gegenseitig. Süßwasser ist etwas anders. Die "Einfahrphase" hängt vom Besatz ab, aber bei einem herkömmlichen Aquarium mit beispielsweise Blashornschnecken (sollten immer rein und können z.T., je nach Art, sofort, vom ersten Tag mit der ersten Pflanze, ins Wasser gegeben werden. Genauso kann man Amanogarnelen sehr schnell dazugeben. Eine großzügige Bepflanzung ist notwendig. Wenn man dann noch einen Filter hat, der vorher in einem anderen Aquarium in Betrieb war, kann man sofort loslegen. Wichtig ist immer, kein Überreste und ausreichende "Putzer" (Garnelen und/oder Welse) zu haben. Somit hat man schnell ein Gleichgewicht zwischen den Verbrauchern (Nutz-und Schadstoffen geschaffen) Wenn ein Aquarium funktioniert ist doch alles gut. Weshalb sollte dann in ein bestehendes noch mit einem Wasserwechsel eingegriffen werden ? In meinen Augen absolut unnötig, denn dann erzeuge ich wieder Ungleichgewicht. Bei mir klappts seit über 35 Jahren.
SG Michael
vielen Dank für das Licht, das Du in so viele Bereiche der Aquaristik bringst. Besonders bei der Darlegung wie hilfreich (und notwendig) eine Keimreduktion mittels UV-Klärer ist, um naturnahe Keimzahlen zu bekommen, ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen.
Genau genommen muss das, was Du für Dein tolles, großes Aquarium schreibst, noch viel mehr für kleine Aquarien (<300 Liter) mit ihren z.T. hohen Besätzen gelten. Ich habe mich zumindest bei einem solchen eher kleinem Aquarium (nach Lektüre Deiner Seite) direkt für einen UV-Klärer entschieden.
Aktuell beschäftigt mich der Punkt Wasserwechsel sehr. Kennst Du die folgende Seite?
http://www.deters-ing.de/Gastbeitraege/Altwasser_.htm
So wie ich es verstehe, ist nur in der erweiterten Einfahrphase (die sich gerne auch ein halbes Jahr hinziehen kann) ein Wasserwechsel für den Austrag von Abbauprodukten der Fütterung notwendig. Hiernach sollte sich ein Gleichgewicht zwischen Zufuhr von Eiweißverbindungen (Futter) und Ablagerung von Abbauprodukten im Mulm des Filters einstellen und das Wasser (als austauschbarer Träger für Abbauprodukte) eine immer geringere Rolle spielen.
Sind solche Altwasserbecken mit guter Technik (Filter, UV-Klärer) vielleicht möglich? Auch dies ist ja unter Aquarianern ein ganz heißes Eisen, das leider sehr dogmatisch und weniger mit Daten ausgekämpft wird.
Hast Du hierzu Gedanken oder Erfahrungen / Messungen, die nahelegen, wieviel Wassertausch im Minimum notwendig sind?
Viele Grüße,
Knut
Liebe Grüße
Detlef
gibt es Erfahrungen LED vs. T5? Ein aktuelles Foto wäre super.
Danke für die Homepage...sehr toll!!!
Gruß
Stefan
Mit freundlichen Grüßen
Christian
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