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93 Einträge
Christof aus Buttikon Schweiz schrieb am 13. Juli 2020 um 15:06
Hallo Wolfgang
Erst mal herzliche Gratulation zu deinem Becken. Und danke für die vielen Details auf deine Seite.
Bin mir bereits am überlegen ob ich den Osmosefilter in klein nachbauen soll.

Ich bin gerade ein 550liter Becken am einfahren und hab gleich die Milch ( 150ml) wie von dir beschrieben reingekippt. Am ersten Tag hat sich dann eine Fettdecke gebildet dann hab ich den Filter so eingestellt dass da Bewegung rein kommt und sie verschwand Nun am 3. Tag richt das Becken doch sehr streng und ich bin mir nicht sicher ob das so sein sollte. Ich habe den UVC Klärer nicht im Einsatz. Co2 anlage läuft für die Pflanzen. Habe nun ein wenig angst um meine Pflanzen. 🙈
PH, CO2 sind OK Nitrit 0.
Grüsse aus der Schweiz Christof
Administrator-Antwort von: Wolfgang Engel
Hallo Christof,

keine Panik! Nach drei Tagen kann die Milch noch gar nicht abgebaut sein. Gib den Bakterien noch ein bisschen Zeit.

Der UV-C Klärer macht in der Einlaufphase keinen Sinn. Zunächst soll nämlich die Bakterienpopulation kräftig wachsen. Das geschieht anfangs auch im freien Wasser. Erst wenn sich genügend fressbare Partikel im Filter angesammelt haben, wird die Bakterienpopulation vermehrt sesshaft. Dafür ist die Milch da.

Je nach Wassertemperatur sollte nach etwa 8-10 Tagen Nitrit messbar sein. Das bleibt dann für ein paar Tage. Sobald die Nitritkonzentration danach wieder "auf Null" ist, ist das Aquarium besatzfertig. Manchmal dauert es ein paar Tage länger. Auch kein Beinbruch.

Den Pflanzen macht das herzlich wenig aus. Sie haben kein Hämoglobin, können also keine Nitritvergiftung erleiden, wie das bei Fischen auftritt. Statt dessen freuen sie sich über Licht, CO2 und etwas Strömung.

Wenn Du Dir noch weitere Gedanken machst, oder auch Fragen hast, dann melde Dich einfach.

Viele Grüße

Wolfgang
Matthias Nagele aus Dielsdorf schrieb am 1. Juli 2020 um 16:21
Hallo Wolfgang
Ich bin schon seit etlichen Jahren ein begeisterter Aquarianer und freue mich immer wieder, wenn ich so detaillierte Beschreibungen von anderen Aquarianern finde! Erst mal ein grosses Lob und vielen Dank dafür, dass du deine Erfahrungen so bereitwillig zur Verfügung stellst. Vielleicht habe ich es überlesen, aber hast du irgendwo eine ungefähre Angabe zu den Kosten gemacht? Mich würden in etwa (grob) die Kosten für den Aufbau sowie den Betrieb interessieren. Aktuell ist mein grösstes Becken ein 450L Becken, irgendwann mal würde ich aber auch gerne eines mit einer weiteren Null besitzen 🙂
Administrator-Antwort von: Wolfgang Engel
Hallo Matthias,

vielen Dank für Deine lobenden Worte.

Du hast nichts überlesen. Eine Kostenkalkulation habe ich nirgends aufgestellt. Ehrlich gesagt habe ich die Kosten auch nie zusammengerechnet. Inzwischen habe ich sie sogar recht erfolgreich verdrängt.

Trotzdem waren eben diese Kosten der Hauptgrund, warum ich mich für ein Betonaquarium und gegen eine reine Glas-Konstruktion entschieden habe. Die Angebote für eben diese Glasaquarien reichten bis knapp 30.000 Euro. Wohlgemerkt ohne Sockel und nur der reine Behälter.

Nun, der Fertigzement und der Baustahl haben nicht sehr viel gekostet. Die Scheibe war erwartungsgemäß der größte Einzelposten. Fehlt noch Harz und Glasfaser, sowie die Verschalung und der Sockel. Ohne es jetzt noch mal explizit nachgerechnet zu haben, schätze ich die Kosten des abgedichteten, füllfertigen Betonkorpus auf ungefähr 5-6.000 Euro an reinen Materialkosten. Dazu kommt dann noch die Technik und schließlich die Einrichtung und der Besatz. Wieviel dafür aufzuwenden ist, hängt größtenteils von den ausgesuchten Fischen ab.

Die allerwichtigste Investition ist aber die Arbeit, die man da rein steckt. Man kann sich das ganze Becken auch komplett durch eine Firma erstellen lassen. Dann würden die Kosten jedoch explodieren und der Preis für das verwendete Material wäre mit Sicherheit nebensächlich.

Solltest Du so ein Projekt in Angriff nehmen, dann empfehle ich Dir, dass Du möglichst viel, idealerweise alles, in Selbsthilfe baust. Die Belohnung dafür: Das Gefühl, wenn der erste Fisch darin schwimmt, wird unbezahlbar sein. Das kann Dir ein "nur gekauftes" Aquarium niemals geben.

Viele Grüße

Wolfgang
Kai schrieb am 1. Mai 2020 um 21:30
Hallo Wolfgang,
heute bin ich durch Zufall über Deine sehr schön umfangreiche Seite im Internet gestolpert. Auslöser war eigentlich die Inbetriebnahme meines 1. UV-C Klärers an meinem 250 L Weichwasser-Südamerika-Salmler-Gesellschaftsbecken (derzeit 45 µS/cm Leitfähigkeit). Ich stellte mir die Frage, ob ein UV-C Klärer durch den im Wasser enthaltenen Sauerstoff womöglich auch einen positiven Nebeneffekt durch evtl. Ozonbildung auf die Keimreduktion im Becken haben könnte. Also die Frage schnell in die Suche eingegeben und schwups konnte ich durch einen Deiner Artikel auf Deiner Seite lernen, dass dem (in meinem Falle leider) nicht so ist.

Ich bin zwar schon seit einigen Jahrzenten Aquarianer und seit 3 Jahren habe ich auf einem 1/2 m² Fläche 3 Becken zur Nachzucht von Rote Neon (ein Dauerzuchtbecken mit 51 L Nutzwasser u. 2 kleine 12 L Becken zur Aufzucht/Schlupf von Eiern und Larven), bisher ohne jegliche Krankheitsprobleme, die Fische machen durchweg einen guten Eindruck und zeigen agiles Verhalten. Ursprünglich waren es Elterntiere aus Kolumbien welche ich nach erst 1 Jahr soweit hatte, dass ich Nachzuchten bekam. Heute nun sind die Nachzuchten selbst mehrfache Elterntiere. Das Jahr 2020 hätte ich eigentlich in das Jahr des Roten Neon taufen können, denn seit Neujahr laufen mitlerweile beide 12er wieder mit Nachwuchs.
Bei den Rote Neon kommt ausschließlich pures Umkehrosmosewasser mit ca. 8 µS/cm Leitfähigkeit versetzt mit 1ml Toru Min Torfextrakt auf 10 L Wechselwassser + 1 ml Plants Green Pflanzendünger auf die 51 L Nutzwasser im Daueransatzbecken zur Anwendung. Das passiert mit 20 L Wechselwasser alle 5 Tage, weil ich dann die entnommenen 20 L für den Wasserwechsel in den beiden 12er Becken mit Nachwuchs für ca. 90% Wasserwechsel nutze. Das hat sich mit der Zeit ganz gut bewehrt.
Um so verblüffter war ich, dass ich nach Neubesatz meines 250er mit Kupfersalmlern, Blaue Neon und schwarzen Phantomsalmlern, sowie den kolumbianischen Elterntieren Rote Neon nach einigen Wochen zunächst Probleme mit Ichtyo jedoch nur an den noch recht jungen Blaue Neon bekam.
Ich wollte wegen gut eingefahrener Filter (Jahrelanger Betrieb zwei großer JBL 1501 Außenfilter, großzügig mit Soporax und Filterschwamm bestückt, sowie älterem Torfgranulat in einem der Filter) keine Chemie bzw. Medikamente anwenden.
Ich laß im Internet von Heilungmöglichkeiten durch Verbesserung aller Lebensumstände der Tiere und einer evtl. mit der Zeit eintretenden Resistenz der Tiere durch Verstärkung der Schleimhaut und Training des Immunsystem der Tiere und war sehr interessiert! Ich machte mehrere umfangreiche Wasserwechsel (140 L mit Umkehrosmosewasser und nur sehr moderater Aufsalzung mit JBL Aquadur (das normale), sowie moderater Zugabe von Toru Min Torf Extrakt (ca. 1/5 der empfohlenen Dosis). Nach einigen Wochen ging Ichtyo so wie es gekommen war ohne eine Fisch zu verlieren! Mangels Quarantäne Becken war mir klar, dass ich das Risiko eingehe mir alle möglichen Krankheitserreker und Parasiten ein zu schleppen. Immerhin habe ich versuch dieses Risiko durch Kauf aller Fische beim gleichen Händler zu reduzieren. Als weitere Unsicherheit dürfte gelten, dass unbekannt ist, welche Fische von dort tatsächlich aus Nachzuchten stammten und welche womöglich doch Wildfänge waren...
Seit einigen Wochen nun plagen meine Fische große Blasen auf bzw. wohl kurz unter der Schleimhaut, kleine Geschwüre, Verformungen von Kiemen und Kopfbereich, vereinzelt winzige Wunden auf dem Seitenlinienorgang.
Nach einiger Recherche kam ich zu der Vermutung es könnten Aeromonas Bakterien als Ursache sein.
Nun gelernt aus meinem Erlebnis mit Ichtyo und der mittlerweile sicheren Erkenntnis, dass ich mir alle möglichen Erreger beim Kauf wohl eingeschleppt habe, werde ich auch dieses Mal ohne Chemie bzw. Medikamente (alleine schon mangels Erkenntis über die tatsächliche Ursache!) über einen bisher ungewöhnlichen Weg helfen, eben den UV-C Klärer. Auch wenn ich nun ab heute erst praktische Erfahrung zu dem Thema sammeln kann, bin ich doch durch all die theoretischen Erkenntnisse und Wirkweisen zu dem Schluss gekommen, dass diese Anschaffung ein wesentlicher Schlüssel zur Verbesserung der biologischen Umgebungsumstände für die Tiere darstellen wird (selbstverständlich im Dauerbetrieb und das Gerät eine Nummer größer gewählt als lt. Hersteller nötig wäre) - EHEIM reeflex 500 für ein 250er Becken mit ca. 220 lt. Nutzwasser. Der Filter hätte leer und neu einen Durchlauf lt. Hersteller v. 1400 L/h.
Gleich mitgekauft das neuere Toru Min Torfextrakt, welches interessanterweise nun wohl eine kleine Menge Jod zur Laichstimmulation enthält. In meinem Falle spekuliere ich auf eine Unterstützung des Immunsystem der Fische.
Das Futter wurd ebenfalls gewechselt, von Sera Diskusgranulat (zerkleinert kurz vor Fütterung) u. Sera Züchterfutter (stinkt wie sau und kam mir deshalb schon immer etwas suspekt vor) auf "Sera Vipagran nature Hauptfutter" da ich mit "Sera Micron nature" als alleiniges Aufzuchtfutter für die Rote Neon bisher super Erfahrung gemacht habe.
Das Becken ist voll mit Pflanzen und meine Limnofila sessiliflora u. Hornblatt muss ich regelmäßig gärtnern, sonst haben die Fische keinen Platz mehr zum schwimmen, darunter ist ein alt-Bestand aus jeder Menge Anubia nana in Kies und einigen schwarzen Amazonas Pflanzen. Das Wasser ist eigentlich chemisch gesehen top, Nitrat eher sinken statt steigend (dank Siporax und ca. 8cm Kies-Bodengrund (langjärig eingefahren, ca. 2-3mm Körnung). Bodenheizung gibt es auch. CO2 Düngung über pH-Regler mit Elektrode und Nachabschaltung ist ebenfalls vorhanden, pH-Wert ist derzeit auf 6,1-6,2 eingestellt. Morgends vor Licht ein liegt er bei ca. 6,5-6,6.
Gefüttert wird moderat, die Menge wird vorher abgemessen, dann zerkleinert (weil Salmler u. kleine Fische) und dann in vielen kleinen Mengen mit etwas Zeitversatz so gefüttert, dass möglichst wenig Futter nicht durch den Fischmagen geht).
Kürzlich habe ich zu meinem Erstaunen einen Kupfersalmler Jungfisch in ca. 1cm Länge entdeckt. Also wie gesagt, so schlecht kann das Wasser chemisch gesehen nicht sein, sonst währe er weder geschlüpft noch ohne extra Futter bis zu dieser größe gewachsen.
Meine Vermutung geht sogar dahin, dass genau dieser Fisch vermutlich am Ende das beste Immunsystem aller haben könnte, da er die Krankheitserreger schon kennen gelernt hat, bisher sieht der top aus!
Nun habe ich also heute bereits 3 Faktoren zur Verbesserung der Lebensumstände meiner Tiere getan, der UV-C Klärer, ein wenig neues Toru Min Torfextrakt um ein wenig Jod als Spurenelement ins Wasser zu bekommen und gleich das neue Futter in gewohnt moderater Menge gefüttert (welches übrigens wesentlich angenehehmer riecht).
Nun heißst es also warten, Fische und Pflanzen gut und häufig beobachten, vermeintliche Krankheitssymptome im Auge behalten.
Was schon seltsam ist, die Kupersalmler fangen die Balz wieder an, die deutlichen Farbunterschiede der Geschlechter sind nun noch deutlicher, Blaue Neon schwammen vermehrt oben zwischen dem Hornblatt (ist in einen Schlittz oben an der Rückwand geklemmt da es ja keine Wurzeln bildet). Aber die Wirkung des UC-C Klärers dürfte wohl erst in einigen Tagen sichtbar werden.
In der Zeit werde ich wohl noch einige Male Deine Texte auf Deiner Seite hier verschlingen und schauen, was ich aus Deinen Erfahrungswerten noch so alles lernen kann und für meine Becken nutzen kann, wenn ich auch eher 0,5 m³ (mit Wechselwasser in Kanistern) statt 5 m³ habe! ;-).
Deine Seite hier finde ich wirklich sehr gut gemacht und die Ideen und Erfahrungen und das Wissen was Du hier versammelst ist einfach super. Ich kenne bisher nur eine Seite im Internet die ähnlich umfangreich und gut ist, wenn auch auf eine etwas andere Art, aber Eure Seiten passen irgendwie auch wieder zusammen, dort wird von "höherer Aquaristik und dem sehen Aquarianer" berichtet (zu finden mit dem Stichwort "Afizucht" bzw. Zoo-Splett). Das hat nichts mit Esotherik oder sonstigem Unfug zu tun, es beschreibt vielmehr die Tatsache, dass es Dinge in der Aquaristik gibt, welche man eben nicht so einfach Messen oder Planen kann, welche man nur durch Beobachtung und probieren erfährt und lernt. Du schreibst von "Aneignen" das trifft das Ganze mindestens genau so gut. Nur durch Wissen und lernen macht die Aquaristik dauerhaft Spaß und zeigt Erfolge.
Bei mir war es der Kindheitswunsch einmal im Leben Rote Neon nach zu ziehen. Nun vor einigen Jahren gelang es mir dann erstmalig mit Wildfängen (ich wollte sicherstellen keine evtl. unfruchtbaren Tiere durch falsche Haltung bei Zwischenhändlern zu erwischen).
Mittlerweile sind es 3 erfolgreiche Nachzuchtphasen und ich wundere mich, warum mein 250er Gesellschaftsbecken scheinbar Krankheitsprobleme zeigt! Das sind so Dinge die versteht man auch nach Jahrzenten der Aquaristik nicht gleich und man fängt wieder an zu lernen und nach zu forschen woran es genau in diesem Becken unter genau diesen Umständen hapert.

Über Anregungen würde ich mich freuen um weiter lerenen zu können, über Tips zum UV-C Klärer ebenfalls. Jetzt gerade stelle ich mir z.B. die Frage, ob der Durchfluss zu hoch sein könnte oder ob mein Filter aufgrund des Alters, der Filtermaterialien, der Bakterienbeläge auf den Schläuchen, des Flussweges durch Schläuche und UV-C Klärer, sowie dem platt gedrückten Ausströmerrohr doch genügend gebremmst ist, damit die UV-C Strahlung ihre Wirkung entfahlen kann, also von den 1400 L/h evtl. nur noch 400 - 800 übrig sein könnten? Die Lampe hat eine Leistung von 9W auf der Verpackung stehen komischerweise 10W (könnten diese durch die reflektierende Bauart des Gerätes zustande kommen?)

Ok, nun doch ein Roman.
Ich freue mich auf Tips und Anregungen und vorallem freue ich mich Deine Seite hier im Internet gefunden zu haben. 🙂

Gruß Kai
Administrator-Antwort von: Wolfgang Engel
Hallo Kai,

Wow, das ist ja mal ein umfangreicher Eintrag ins Gästebuch! Und ich mach´ mir Gedanken, ob meine Texte zu lang sind. 😄 Jedenfalls hab ich Deine Ausführungen und Beschreibungen aufmerksam und interessiert gelesen. Vielen Dank dafür.

Deine Beschreibung zur Nachzucht der Roten Neon fand ich sehr gut, hat sie mich doch in meine frühen aquaristischen Jahre zurückversetzt. Damals als armer Student noch von kommerziellen Hintergedanken getrieben. Das große Geld als Neonzüchter war dann doch eher klein, und die Aufstellmöglichkeiten für eine entsprechend umfangreiche Zuchtanlage waren nicht gegeben. Also nur im kleinen Maßstab.

Damals habe ich das Wasser über Vollentsalzung und Torffilterung konditioniert. ToruMin gab es zwar schon, aber ein Sack Torf aus dem Baumarkt hat nun mal ein deutlich günstigeres Preis/Leistungs-Verhältnis. So ist das als armer Student. 😉

Zu den Schleimhautschäden Deiner Fische kann ich wenig sagen. Ich mag auch keine Ferndiagnosen. Nur soviel, dass so etwas möglicherweise auch von Ektoparasiten herrühren kann. Das ist natürlich rein spekulativ. Wenn dem so sein sollte, dann könnte ein UV-C Klärer natürlich die Anzahl der in der Wassersäule vorhandenen Plagegeister und damit den weiteren Befall reduzieren.

Damit sind wir beim nächsten Thema. Ich mach's kurz: Die 9 Watt UV-C erscheinen mir etwas gering. Egal was die Hersteller propagieren. Die in diesem Gerät eingesetzte Röhre hat laut Hersteller (Philips) einen Wirkungsgrad von nur 26 %, das heißt lediglich rund 2,3 Watt echte UV-C Strahlung. Der Rest ist sonstiges. Das ist übrigens normal. Generell gilt: Je kleiner die Röhre, desto schlechter der Wirkungsgrad. Ist halt so. Dummerweise reduziert sich die abgegebene Strahlungsleistung an UV-C während der einjährigen Nutzungsdauer um etwa 20 %. Das ist der Grund, warum man die Röhren nach einem Jahr austauschen sollte. Für Dein Gerät heisst das: Nach einem Jahr hast du noch rund 1,8 Watt reine UV-C Strahlung.

Ich rate Dir unbedingt, die Wirksamkeit mit einem Keimzahltest zu überprüfen. Eine Wasserprobe im laufenden Betrieb, dann ausschalten und nach 48 h ohne UV-C ein zweiter Test. Der Unterschied sollte deutlich erkennbar sein. Natürlich kann man mit einem Keimzahltest keine Ektoparasiten ermitteln. Wäre zu schön. Aber die UV-C Strahlung tötet auch diese und der Keimzahltest sagt etwas über die grundsätzliche Wirksamkeit der Gerätekonfiguration aus. Den Test würde ich nach einem Jahr wiederholen, um zu erfahren, ob die Wirksamkeit noch gegeben ist.

Pauschal kann man sagen, dass der Beckeninhalt rechnerisch mindestens einmal pro Stunde durch den Klärer muss. Das ist bei Deinem Aquarium gegeben. Die maximale Durchflussmenge bei Deinem Gerät würde ich in den von Dir erwähnten Bereich 400-800 l/h legen. Kann sein, dass es so wie gewünscht funktioniert. Wenn ja, dann ist es gut.

Jetzt hast Du mich noch auf mein "Aneignen" hingewiesen. Zum Glück ist es richtig bei Dir angekommen. Eigentlich müsste es ja "Lernen" heißen. Nun, ich wollte diese vier Punkte gerne unter einem möglichst treffenden Akronym vereinigen und AQUL hätte nicht funktioniert. 😊 Sagen wir einfach, das ist meiner persönlichen Eitelkeit geschuldet...

Wenn noch irgend was unklar ist, (oder einfach so) kannst Du mich gerne kontaktieren.

Viele Grüße

Wolfgang

P.S.: Die 10 Watt sind die Anschlussleistung. 9 Watt für die Röhre, 1 Watt für das Vorschaltgerät.
Patrick aus Bielefeld schrieb am 15. April 2020 um 12:58
Ich bin gerade sehr glücklich, dass deine Seite ein Gästebuch hat, denn so kann ich direkt hier einmal ein Lob aussprechen. Kaum eine Seite hat es in der heutigen Zeit geschafft, dass ich so gut wie JEDEN Beitrag, also jede Seite besuche und auch lese. Ich weiss nicht, wann ich das letzte Mal mehrere Stunden auf einer Website zugebracht habe. Bin da auch ein bissl neidisch 😀
Erst einmal Meeega Respekt für diesen Aufwand, vor allem aber vielen Dank, dass du uns hast teilhaben lassen. Ein großartiges Projekt, welches ich in meinem Blog mal lobend erwähnen werde.
Viele liebe Grüße aus Bielefeld.
Patrick
Administrator-Antwort von: Wolfgang Engel
Hallo Patrick,

vielen Dank für Dein Lob.

Manchmal habe ich mich schon gefragt, ob ich es mit der Menge an Seiten und dem Informationsumfang nicht übertrieben habe. Ich denke mir dann: "Das liest doch eh' keiner." Das war mir auch durch den Kopf gegangen, als ich die Verrohrung der Osmosefilters in der Historie und im Thementext eigepflegt hatte.

Wenn ich allerdings so eine Rückmeldung wie jetzt von Dir erhalte, sind die Zweifel ausgeräumt. Und vielleicht ist es mir ja gelungen, dass Du neuerdings darüber nachdenkst, ein ähnliches Projekt in Angriff zu nehmen? 😉 Keine Angst, Du wärst nicht der erste...

Viele Grüße

Wolfgang
Uwe aus Dortmund schrieb am 9. April 2020 um 14:02
Hallo Wolfgang
Vor kurzem hab ich die Seite gefunden erstmal wow das Becken,und nach 2 Stunden intensives Lesen bin ich sehr begeistert wie einfach doch alles sein kann mit der Aquaristik vor allen das mit dem Frostfutter selbst zu machen was ich Morgen auch umsetzen werde.Ich habe auch lange mit mir gehadert wegen einen UVC klärer aber hab durch ihnen es endlich ablegen können und seit dem WE ein im Einsatz und muss sagen die Fische schwimmen irgendwie agiler durchs Becken (Südamerika Barsche)Jetzt noch eine große Frage gibt es eine Möglichkeit das Wasser dauerhaft anders weich zu kriegen hab keine Möglichkeit mit ner Osmoseanlage zu Arbeiten da der Platz für ein Auffangbehälter für das Osmose Wasser fehlt .
Lieben Gruß Uwe
Administrator-Antwort von: Wolfgang Engel
Hallo Uwe,

weiches Wasser ist manchmal nur mit einem gewissen Aufwand zu bekommen. Es sei denn, man wohnt in einer Gegend, in der es einfach aus dem Wasserhahn kommt. Alle anderen müssen sich gegebenenfalls etwas überlegen.

In der Aquaristik greift man üblicherweise auf drei verschiedene Möglichkeiten zurück, die manchmal auch parallel genutzt oder kombiniert werden:
1. Osmose
2. Vollentsalzung
3. Regenwasser

Wie Du bereits geschrieben hast, scheidet die erste Möglichkeit für Dich aus. Die dritte Option ist selbsterklärend, allerdings auch nicht immer für jeden umsetzbar.

Bleibt also die Vollentsalzung. Wenn ich das jetzt hier erkläre, platzt das Gästebuch. 😄 Ich werde Dir daher ein paar Infos per Mail zukommen lassen.

Viele Grüße und schöne Ostern

Wolfgang
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