Super spannende und in vielerlei Hinsicht sehr aufschlussreiche Seite haben Sie da auf die Beine gekriegt. Vom Aquarium ganz zu schweigen. Durch Ihre gut begründete Argumente bin ich auch überzeugt worden doch eine leistungsstarke UVC Anlage anzuschließen.
Eine Frage hätte ich zu der Regensimulation. Bei einem neuen Becken (ca. 500l, 175x50x55) wird eine Osmoseanlage neben dem normalen Leitungswasser dazugeschaltet. Die Idee war dann das Osmosewasser direkt ins "Regenwasser" zu verwandeln. Würde es rein technisch funktionieren die Osmoseanlage mit einer angegebenen Leistung von 1-1,3l pro Minute an die Gardena Micro Drips Beregnungsanlage anzuschließen? Geplant sind 2 bis 3 Intervalle mit einer Dauer von ca 30 min pro Tag. Abfluss erfolgt über eine Bodenbohrung. Ca. die Hälfte der Oberfläche sollte auch von einer Schwimmpflanze (angedacht ist Limnobium laevigatum) bedeckt werden. Als Sprühdüsen wären dieser in einer engeren Wahl. https://www.gardena.com/de/produkte/bewasserung/micro-drip-system/streifenduse/900911901/ https://www.gardena.com/de/produkte/bewasserung/micro-drip-system/spruhduse/900910801/ https://www.gardena.com/de/produkte/bewasserung/micro-drip-system/6-flachen-spruhduse/900915601/
Diese wird glaube auch bei Ihnen verwendet https://www.gardena.com/de/produkte/bewasserung/micro-drip-system/rotor-spruhregner-360deg/900911701/ https://www.gardena.com/de/produkte/bewasserung/micro-drip-system/kleinflachendusen/901161701/
Administrator-Antwort von: Wolfgang Engel
Hallo Natalia,
danke für Dein Lob. Ich freue mich immer wieder, wenn jemand durch meine Seite zu neuen Lösungen inspiriert wird.
Wenn ich es richtig verstanden habe, dann willst Du das Osmosewasser über Sprühdüsen ins Becken regnen lassen. Möglich ist das. Allerdings nicht mit einer Konstruktion wie sie bei mir zum Einsatz kommt. Da müsste man einen anderen Weg beschreiten.
Zunächst mal zu den Beregnungsdüsen. Warum habe ich Rotationsberegner genommen und keine Sprühdüsen? Nun, aus den Rotationsberegnern kommen Tropfen heraus, die auf der Wasseroberfläche ein Bild ergeben, wie man das von Regen kennt. Ausserdem fallen sie statistisch verteilt innerhalb der Fläche, genau wie bei einem "echten" Regen. Die Sprühdüsen zerstäuben das Wasser doch recht gründlich und neigen auch zu einer Ausbildung von feinen Strahlen. Man erkennt deutlich, dass es kein echter Regen sein kann.
Jetzt kommt das technische Problem: Egal ob Sprühdüse oder Rotationsberegner, die Dinger brauchen einen gewissen Druck um zu funktionieren. Den Druck kriegt man nur, indem man eine gewisse Menge Wasser pro Minute durchleitet. Und genau da liegt der Hund begraben. Die Produktion von Osmosewasser gelingt nämlich umso besser, je geringer der Gegendruck am Permeatausgang ist. Idealerweise kann das Wasser hier drucklos abfließen. Es braucht nur einen relativ niedrigen Gegendruck, um die produzierte Permeatmenge drastisch zu verringern. Von den 1-1,3 l/min wird nicht mehr viel übrig bleiben. Die Düsen werden dann nur noch müde tropfen. Du kannst es ja mal spaßeshalber ausprobieren.
Deshalb ist ein Anschluss der Beregner am Permeatausgang der Osmosepatronen nicht empfehlenswert. Denkbar wäre es, das Permeat vorzuproduzieren und in einer Tonne (oder etwas ähnliches) vorzuhalten. Daraus kann man dann das "Regenwasser" mit einer Pumpe zu den Düsen fördern.
Ich hatte diese Möglichkeit bei der Planung meines Beckens ebenfalls in Betracht gezogen, mich dann aber wegen des geringeren Aufwands für den jetzigen Weg entschieden. Es macht auch keinen wirklichen Unterschied, ob das Permeat von oben herabregnet, oder seitlich einläuft.
Ich hoffe, dass ich Dir bei Deinen Planungen damit etwas weiterhelfen konnte. Wenn nicht, kannst Du mich ja anmailen.
Viele Grüße
Wolfgang
Thomas Weber aus Bad Schönborn schrieb am 20. August 2021 um 10:19
Hallo Wolfgang, das sich die Versprechungen meines Schwiegersohns in Luft aufgelöst haben, und Dein Bericht über den Osmosefilter in meiner ToDoList jetzt ganz oben steht, bin ich jetzt an einer Schnapsidee am werkeln. Ich schmeisse meinen Wohnzimmerschrank raus und baue mir ein 5000-Liter-Aquarium dahin. Da ich jetzt leider alleine lebe, würde das niemand mehr stören. Das Becken hätte die Innenmaße von 350x120x120cm. Alle halten mich für bekloppt, aber Hobby ist nun mal Hobby. Die Idee resultierte aus den Erfahrungen meines ersten Beckens, das bis auf den Wasserwechsel (Hebewerk erforderlich) sehr gut funktioniert. Wo hast Du die Pumpe her und was kostet diese. Natürlich hast Du vollkommen recht, wenn die Investitionen am Anfang durch optimales Material sich im Endeffekt lohnen werden. Ich würde auch keine Kosten scheuen wieder eine solches Becken zu erstellen. Alleine die Möglichkeit, den Pfleglingen ausreichend Schwimmraum zu bieten ist es mir das wert. Und wer ist nicht bekloppt genug ein 2500-L-Becken dann als Aufzuchtbecken zu degradieren!! (-: Wenn Du so weitermachst mit Deinen tollen Berichten, dann setze ich meine Hütte noch total unter Wasser. Gruß, mach weiter so Thomas
Administrator-Antwort von: Wolfgang Engel
Hallo Thomas,
schade, dass aus den Lieferungen mit dem destillierten Wasser nichts wird. Allerdings sind mehrere hundert Liter im Monat auch kein Pappenstiel.
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist das Dein voller Ernst mit den 5.000 Litern im Wohnzimmer? Mal ehrlich, wer macht denn so was? 😂😅
Die Bezugsadresse für die Pumpe muss ich mal raussuchen. Ich schick' sie Dir per Mail.
Das 2.500er Becken sieht übrigens echt toll aus. Deine Altums gefallen mir sehr gut. Fit und verfressen, so muss das sein. Wart mal bis die ausgewachsen sind. Das gibt richtig prächtige Tiere. Nur für die Neons seh ich dann schwarz....
Falls Du irgendwann in weiterer Zukunft tatsächlich Dein ganzes Haus unter Wasser setzen willst, denk dran, dass Du irgendwo eine trockene Ecke für Dich einplanst. 😃
Viele Grüße
Wolfgang
Manuel aus Düsseldorf schrieb am 18. August 2021 um 11:10
Hallo Wolfgang, tolle Seite, du hast ein sehr fundiertes Wissen. Ich habe UVC-Klärer bisher für entbehrlich gehalten, aber ich muss zugeben du hast einfach die besseren Argumente. Ich plane bei der Neueinrichtung daher mit UVC.
Ich plane diese hinter den Außenfilter zu schalten. Der Filter soll eine Leistung von 100 l/h bei 200 l Netto-Beckenvolumen haben (ich halte hohe Filterleistungen für kontraproduktiv). Wie viel Watt würdest du für den UVC-Klärer empfehlen? Ein großen Nachteil sehe ich in den Huminstoffen, die aufgrund der enthaltenen Phenolringe wahrscheinlich zerstört werden. Hast du diesbezüglich Erfahrungen?
Vielen Dank im Voraus Beste Grüße Manuel
Administrator-Antwort von: Wolfgang Engel
Hallo Manuel,
ich hoffe, Du hast meine Texte nicht als Missionsarbeit verstanden. Das ist nämlich nicht meine Absicht. So was artet immer wieder in sinnlose Langzeitdiskussionen und Streitereien zwischen Befürwortern und Gegnern aus. Das habe ich schon lange aufgegeben. Ich habe lediglich meine persönlichen Erfahrungen aufgeschrieben und sie durch nachweisbare Informationen ergänzt.
Für ein Aquarium dieser Größe würde ich einen 16 oder 18 Watt starken UV-C Klärer vorsehen. Der hat dann eine Nettoleistung von rund 4 Watt UV-C. Das funktioniert mit Sicherheit.
Wo ich eher ein Problem sehe, ist die angestrebte Pumpenleistung. So wie von Dir geplant wird das Beckenvolumen rein rechnerisch lediglich alle zwei Stunden durch den Klärer geschickt. Ehrlich gesagt habe ich keine Erfahrungswerte, ob dieses Zeitintervall für eine effektive Keimzahlreduzierung nicht zu lang ist. Ich halte es aber für sehr wahrscheinlich, dass die resultierende Keimzahlverringerung in der Wassersäule geringer ist, als bei einer höheren Umwälzmenge. Einfach, weil die Einzeller eine größere Chance zur erfolgreichen Teilung haben, als wenn sie rein rechnerisch alle Stunde oder noch früher wieder durch den Klärer müssen.
Die Phenole werden in der Tat aufgespalten. Nicht gleich alle beim ersten oder zweiten Durchlauf. Im Laufe der Tage werden sie jedoch deutlich abnehmen. Falls Du vor hast ein Schwarzwasseraquarium zu betreiben, stellt das natürlich ein Problem dar. Langfristig wird der Klärer die Oberhand erringen. In diesem Fall musst Du Dich entscheiden, ob Dir die eine oder die andere Sache wichtiger ist. Beides geht nicht.
Ich hoffe, Dir damit etwas weitergeholfen zu haben. Wenn noch Fragen sind, versuche ich gerne sie zu beantworten.
Viele Grüße
Wolfgang
Stefan Drüeke aus Wuppertal schrieb am 20. Juli 2021 um 9:38
Guten Morgen Herr Engel, sehr gelungene Planung, Umsetzung und Präsentation. Hat mir sehr gut gefallen. Auf der Suche nach einer Glasscheibe für mein „Betonaquarium“ bin ich auf ihre Homepage gestoßen. Ich benötige eine ähnliche Scheibe (390x143cm). Mich interessiert die Glassorte: Haben Sie TVG genommen? Die zweite Frage betrifft den Einbau: Haben Sie die Scheibe in ein Silikonbett direkt vor das mit Harz abgedichtete Beton gelegt oder vorher noch einen flachen Kunststoffrahmen eingebaut, damit die Auflagefläche völlig eben ist. Mit freundlichen Grüßen Stefan Drüeke
Administrator-Antwort von: Wolfgang Engel
Hallo Stefan, (ich sag jetzt einfach mal Du)
die Scheibe besteht in der Tat aus zwei teilvorgespannten Scheiben, die mittels Kunststofffolie zu einem Verbundsicherheitsglas zusammengefügt wurden. Allerdings wirst Du für Deine Scheibe mit Sicherheit dickere Gläser benötigen. Die von mir gewählten 2 x 12 mm werden wohl bei einer Höhe von 143 cm nicht mehr ausreichen. Ich denke, damit erzähle ich Dir nichts Neues.
Gibt es eigentlich TVG in mehr als 12 mm? Bin mir nicht sicher.
Einen Rahmen für die Scheibe gibt es nicht. Der Beton wurde mit Glasfaser/Epoxid beschichtet. Darauf eine dicke Lage Silikon und dann die Scheibe. Kleiner Trick: Damit die Scheibe an keiner Stelle das Silikon bis zum Beton platt drückt, wurden kleine Distanzkeile aus Kunststoff eingesetzt. Nachdem wir die Scheibe in Position gedrückt hatten, wurden diese Keile wieder entfernt und die Positionen mit Silikon verfüllt. So wurde sichergestellt, dass sich nirgends ein Auflagepunkt auf dem Beton ergibt.
Ich hoffe, Deine Fragen weiterführend beantwortet zu haben. Wenn nicht, melde Dich einfach.
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